Transcribed Shorthand

Versammlungsprotokoll, 29. Dezember 1934 (Meeting Transcript, December 29, 1934)

EA 34/33

Additional Information
Author Eberhard Arnold
Date December 29, 1934
Document Id 0000000113_28_S
Available Transcriptions English German

Meeting Transcript, December 29, 1934

[Arnold, Eberhard and Emmy papers – T.S.H.]

[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]

EA 34/33

The Services in the Church

Gemeindestunde December 29, 1934

After Christmas we are beginning with the teaching about the appointment to the services. It has become clear to us how important it is for something new to take place, as well for the service of witness brother as for that of selling, both at the Rhön and Alm Bruderhof. We must ask God for this, praying that he give us his commission and power, surpassing all human ideas and thought. We begin with the teaching on 2 Cor.6.

We are, then, challenged to make the most of the time given us before the hour is past. We should do this, so that we take notice of what is offered us at this hour, the hour of waiting for salvation. To this we should hold fast loyally and with inward attention.

This is applicable to our task in the world. We should be aware of people in this time, given us by God. Let us see these men about us. There are almost 2,000 million of them. In this age may we render them the service of the gospel and of the kingdom of God, because it is the hour to do this.

It follows from this that the time ahead of us is a time for the service of the Word. It is for the proclamation of the gospel everywhere; and at the same time the service of reminding, of giving divine food, of giving the living Word, must be continued and carried out in the church.

For we are all forgetful beings. The most lamentable quality of man is his forgetfulness. He is not always mindful of the holy hour when God met him through Christ, telling him all that was needful. The Lord's Supper and baptism had to be given because of this forgetfulness, besides the daily prayer in the church.

Our life is like a mountain torrent, plunging headlong downwards. Never for a moment can it be held onto. If you step into it now, it will not be the same stream later. Each moment it has different water. It is the same with human life. What we learned yesterday or the previous day is now useless. We do not retain what gripped us a year ago. There is no value in having experienced an hour of conversion on such and such a date, if it does not happen today. What is it worth, if after having received an inner impression of Christ years ago, he does not today. . . .

(Our life is like that mountain torrent.) Therefore each day we need the word of truth and each hour to be reminded of the Holy Spirit. For this reason the service which calls to us, rousing and gathering us again and again, awakening us for the present hour, is necessary. For this is still God's hour in the service of the gospel.

We must ask God that this service is established among us as it has never been before. We want to reach out toward the future, not backward to past times. Let us look to future hours, to that coming moment, when something from God comes down to us. This has to be new among us. It shall be a new hour of God's giving and of Jesus Christ's mercy. Therefore from the depths of our hearts and with all our powers we will ask him, for he wants to be prayed to, that at this moment the descending stream of the Holy Spirit may flow into the stream of our time.

Versammlungsprotokoll, 29. Dezember 1934

[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]

EA 34/33

Gemeindestunde, 29. Dezember 1934

Die Dienste in der Gemeinde

Nach den Weihnachtstagen beginnen wir mit der Einsetzungslehr. Wir haben uns klar gemacht, dass für den Rhönbruderhof wie für den Almbruderhof es von entscheidender Bedeutung ist, dass für den Zeugnisbruderdienst und Verkaufsdienst Neues zu geschehen hat. Wir müssen dafür von Gott erbitten, dass uns eine Beauftragung und Bevollmächtigung von Gott geschenkt werde, die über alles menschlich Denken und über alles Menschliche weit hinaus Geht. Mit derjenigen Lehr fangen wir an.

(über 2. Kor.6)

So sind wir denn dazu aufgerufen worden, die uns gesetzte Zeit auszukaufen ehe die Stunde abgelaufen ist, dass wir das, was uns in dieser Stunde als in der erwartenden Stunde des Heils geboten ist, wahrnehmen und in Treue und innigster Aufmerksamkeit festhalten. Und das gilt zum zweiten unserer Aufgabe in der Welt, dass wir in dieser von Gott gesetzten Zeit die Menschen wahrnehmen, die um uns her sind, dieser fast zweitausend Millionen Menschen, dass wir noch in dieser Zeit ihnen den Dienst des Evangeliums, des Reiches Gottes erweisen, weil jetzt die Stunde dazu ist.

Und daraus ergibt sich zum dritten, dass diese uns gesetzte Zeit eine Zeit des Dienstes am Wort ist, eine Zeit der Auskündigung des Evangeliums in alle Welt. Jedoch so, dass zugleich auch in der Gemeinde der Dienst der Erinnerung, das Reichen der Speise, des göttlichen, lebendigen Wortes fortgesetzt und durchgeführt werden muss.

Denn wir alle sind vergessliche Wesen. Die beklagenswerte Eigenschaft des Menschen ist seine Vergesslichkeit. Er ist nicht immer eingedenk der heiligen Stunden, in welchen ihm Gott durch Christus begegnet ist und alles zugerufen hat, was notwendig war. Dieser Vergesslichkeit halber muss das Abendmahl und die Taufe gegeben werden und der tägliche

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Anrufung gehalten werden in der Gemeinde.

Unser Leben ist wie ein Bergbach, wie ein Sturzbach, der hinunterstürzt und nicht einen Augenblick festgehalten werden kann. Und wenn du jetzt in diesem Augenblick hereintrittst und einen Augenblick später trittst du herein, so ist es nicht mehr derselbe Bach. Jeden Augenblick ist es anderes Waser geworden. Gerade so ist es im Leben des Menschen. Daher nützt es uns nichts, was wir gestern und vorgestern gehört haben. Es innert uns nicht, was uns vor Jahren ergriffen hatte. Es nützt uns nichts wenn wir vor Jahr und Tag eine Stunde der Bekehrung erlebt haben, wenn es nicht heute geschieht. (Es nützt nichts wenn) Christus vor Jahren einen innersten Eindruck auf uns gemacht hat, wenn er nicht heute …

(Unser Leben ist wie ein Sturzbach); deshalb bedürfen wir jeden Tag des Wortes der Wahrheit und jede Stunde der Erinnerung seines heiligen Geistes. Deshalb ist der Dienst notwendig, der uns ruft und weckt und sammelt und immer wieder wach macht für die jetzige Stunde; denn noch ist die Stunde Gottes in diesem Sinne des Evangeliums.

Wir müssen Gott bitten, dass dieser Dienst unter uns aufgerichtet werde, wie er noch nie unter uns gewesen ist. Nicht nach vergangenen Stunden, sondern nach vorne wollen wir uns strecken, auf zukünftige Stunden, auf den kommenden Augenblick von dem was von Gott herab kommt. Das soll neu sein unter uns und das soll eine neue Stunde der Beschenkung Gottes und der Begnadigung Jesu Christi werden. Darum wollen wir ihn bitten von ganzem Herzen und mit allen unseren Kräften; denn er will gebeten sein, ob wir bereit sind, dass hier in unseren Strom der Zeit der von oben herabkommende Strom des heiligen Geistes jetzt in diesem Augenblick einmünden will.