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Published Manuscript
In eigener Sache. (In Our Own Cause)
EA 20/13
Additional Information | |
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Author | Eberhard Arnold |
Date | June 01, 1920 |
Document Id | 20125978_14_S |
In Our Own Cause
[Arnold, Eberhard and Emmy papers – P.M.S.]
[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]
In Our Own Cause
By the publishers
Hermann Oestreicher sets out a political program in this number of our "New Work" as a stimulation to discussion: we call on our readers to join in. This political program is a suggestion from our co-worker, Hermann Oestreicher, which should be thoroughly weighed and considered in our circles. It is important for the future of our movement that all sides of the Neuwerk circles take an attitude to Hermann Oestreicher's propositions, point by point.
We ask those who represent a different standpoint to speak first. Of course people who agree should also be represented. We will speak of our own point of view about these propositions at the end of the discussion.
Our "New Work" is open for the most varied opinions within the broad framework of social, socialist, and pacifist applications of living Christendom. It goes without saying that the publishers cannot represent every line in every article as their conviction. It must be clear to everyone that publications of a freedom movement like ours call for collaboration in the sense that a person should place his judgment, his agreement or his rejection at the disposal of one of the publishers or the editorial staff at any time. Therefore we warmly request that the "New in the Making" find expression in open letters, in dialogue - and this in every issue. It does not matter at all whether the ideas are formulated well or not.
Otto Reinhold's article "About fighting" is a significant contribution to the religious questions that frequently concern us as they come to us from Switzerland. On the basis of his development, Otto Reinhold must judge several points differently from us. We cannot agree with his sharp attack against "all sin-preventative institutions [Sündenbewahranstalten] young men and young women's associations, communities" and against "church youth care in general". It is good if from time to time these circles have to consider how much they serve traditional moralism, self-satisfaction, self-admiration, or self-destructive self-abasement, instead of making way for life - free, warm and strong in God and his works, in Christ and his coming kingdom. But it is clear to us that in these circles too the uniting spirit of Christ has often led past all moralism and legalism, and on to a genuine vision of the greatness of the church of Christ and the coming kingdom of God.
We cannot feel or portray that personal experience of Christ with personal renewal and purification as contrary to the great fight of the two worlds. Our resistance to sin to ungodliness, lack of life, deadening, antagonism to God, is part of our struggle to experience God in opposition to self-life and moralism, part of God's and his kingdom's campaign against the powers of darkness. We must stand together for this holy struggle.
We expect of you all who know yourselves to be one with us, to stand up for our new work. The enclosed cards are a challenge to find new subscribers, new addresses and new subscriptions. Please pay attention to these cards and use them at once to their best advantage.
Finally we have to inform our friends and readers that because of rising costs the price for a quarter year of "Das Neue Werk" must be raised to 6 Mk. starting July 1.
In eigener Sache.
[Arnold, Eberhard and Emmy papers – P.M.S.]
EA 20/13
In eigener Sache.
Von den Herausgebern.
Hermann Oestreicher bringt in dieser Nummer unseres "Neuen Werkes" ein politisches Programm als Anregung zu einer Aussprache, zu der wir hiermit alle Freunde auffordern. Es handelt sich bei diesem politischen Programm um einen Vorschlag unseres Mitarbeiters Hermann Oestreicher, der in unseren Kreisen gründlich erwogen und beraten werden soll. Es würde für die Zukunft unserer Bewegung von Bedeutung sein, wenn zu den verschiedenen Thesen Hermann Oestreichers Punkt für Punkt von allen Seiten aus den Neuwerk-Kreisen Stellung genommen würde.
Wir bitten zuerst diejenigen Stimmen um Äußerung, die einen anderen Standpunkt vertreten. Selbstverständlich sollen die zustimmenden Meinungen ebenso zur Geltung kommen. Wir selbst wollen unsere Stellungsnahme zu diesen Thesen erst zum Abschluß der Erörterung aussprechen.
Unser "Neues Werk" ist in weitestem Rahmen der sozialen, sozialistischen und pazifistischen Anwendung des lebendigen Christentums für die verschiedensten Meinungsäußerungen geöffnet, und es ist selbstverständlich, daß die Herausgeber nicht jede Zeile in jedem Artikel als ihre Überzeugung vertreten können. In einem Organ einer Freiheitsbewegung wie der unseren, muß es jedem klar sein, daß er zur Mitarbeit in dem Sinne berufen ist, daß er sein Urteil, seine Zustimmung oder seine Ablehnung jederzeit einem der Herausgeber oder der Schriftleitung zur Verfügung stellen sollte. Deshalb bitten wir herzlich, daß "Das neue Werden" in jeder Nummer seinen Ausdruck in freien Zuschriften, in Rede und Gegenrede findet, wobei es garnicht darauf ankommt, ob der Ausdruck geformt oder ungeformt erscheint.
In dem Artikel Otto Reinholds, "Vom Kämpfen", sehen wir einen wesentlichen Beitrag zu den uns immer wieder beschäftigenden religiösen Fragen, wie sie uns aus der Schweiz entgegengebracht werden. Otto Reinhold mußte auf Grund seiner eigenen Entwicklung in manchen Punkten anders urteilen,
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als wir selbst es tun. Wir können seinem scharfen Angriff auf "alle Sündenbewahranstalten, Jünglings- und Jungfrauenbünde, Gemeinschaften" und auf "die kirchliche Jugendpflege im allgemeinen" nicht zustimmen. Es ist gut, wenn diese Kreise immer wieder zur Besinnung geführt werden, wie sehr sie einem traditionellen Moralismus, der Selbstgefälligkeit, und Selbstbespiegelung oder einer selbstvernichtenden Selbstdemütigung dienen, anstatt sich das warme Leben frei und stark in Gott und seinen Werken in Christus und seinem kommenden Reiche auswirken zu lassen. Aber wir sind uns klar darüber, daß auch in diesen Kreisen vielfach der verbindende Geist des Christus über alle Moralistik und über alle Gesetzlichkeit herausgeführt hat und zu dem wirklichen Ausblick der Größe der Gemeinde des Christus und des kommenden Gottesreiches geführt hat.
Wir können das persönliche Christuserleben in seiner persönlich erneuernden und reinigenden Wirkung niemals als einen Gegensatz zu dem großen Kampf der zwei Welten empfinden oder darstellen. Das Widerstreben gegen die Sünde als gegen das Ungöttliche, das Unlebendige, Tötende und Gottwidrige gehört uns zu dem Kampf des Gotterlebens gegen das Selbstleben und gegen die Moral, zu dem Kampf Gottes und seines Reiches gegen die Gewalten der Finsternis. Für diesen heiligen Kampf gilt es, zusammenzustehen.
Wir erwarten von allen, die sich mit uns eins wissen, daß sie für unser neues Werk eintreten. Durch beiliegende Karten ergeht die Aufforderung zum neuen Werben von Abonnenten, zur Angabe von neuen Adressen und zum Eintritt in das Abonnement. Wir bitten, diese Karten zu beachten und unverzüglich so zu verwenden, wie es jedem möglich ist.
Schließlich teilen wir unseren Freunden und Lesern noch mit, daß infolge der zunehmenden Teuerung der Preis für das "Neue Werk" vom 1. Juli ab 6 Mk. für das Vierteljahr betragen muß.