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Published Manuscript
Der Charakter der Liebe (The Character of Love)
EA 21/17
Additional Information | |
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Author | Eberhard Arnold |
Date | July 15, 1921 |
Document Id | 20125994_24_S |
The Character of Love
[Arnold, Eberhard and Emmy papers – P.M.S.]
[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]
EA 21/17
Das neue Werk, July 15, 1921
The Character of Love
(1 Cor.Chap.13)
Eberhard Arnold 1921
The love of God is immortal and imperishable. It is the greatest and final revelation of the "Beyond" in the "here", of the world to come, in the present world. Whereas greed and pride, property and possessions must pass away as useless for the Eternal, whereas the highest human life, speech, knowledge and prophecy, all belong to this age, and are perishable with it, Love is absolute life, life in every sense, perfect and eternal Love. Therefore Love as Agape bears the characteristics of Him who pours it out over us, in contrast to Eros which is of itself sick. Love knows no boundaries of Time and Space. Nothing is broken by Love. It is the strength of unconquerable endurance. As steadfast loyalty it is capable of every task. It alone, as true friendship, knows the right thing for each one in every situation. It is free from the passionate impulses of naked Eros, which with every medium of jealousy, seeks to win or hold that which it thinks it loves. It clothes our love energy with the godly love of unutterable purity, that is never unseemly or hateful , and can never injure the shame or fine feeling of the soul. As the love of God, it is free from all arrogance, from all charlatanry, from every presumption for its own advantage. It seeks and expects nothing for itself, for it lives for the one objective. It knows nothing of rights, for its nature is to forego and forget every standpoint of right, to find joy alone in giving. Because vanity and envy are beneath it, it is never harsh, never excited, and never goaded into bitterness. Because it seeks that which is true, and growing in others, it never reckons that which is bad in them. Yet it has nothing to do with injustice. It concentrates itself and its joy wholly in that which is vital and genuine, in the truth, in the soul of the other. It penetrates the walls of all that which hinders a soul from its holy calling. It has the power to be a protection, to hold off and ward off all dangers that threaten to shatter the true calling of man. This strength is able to stand fast everywhere and to bear all things.
Der Charakter der Liebe
[Arnold, Eberhard and Emmy papers – P.M.S.]
Das neue Werk, 15. Juli 1921
EA 21/17
Der Charakter der Liebe
Die Liebe Gottes ist ewig und unvergänglich. Sie ist die größte und letzte Offenbarung des Jenseitigen im Diesseitigen. Während Begierde und Eitelkeit, Besitz und Vermögen als für das Ewige wertlos vergehen müssen, während auch die höchsten menschlichen Gaben - selbst Sprache, Erkenntnis und Prophetie - dieser Zeit angehören und mit ihr vergänglich sind, ist die Liebe das Leben schlechthin, Leben in jedem Sinne, völliges und ewiges Leben. Deshalb trägt die Liebe als Agape, im Gegensatz zu dem in sich selbst kranken Eros, die Charakterzüge dessen, der sie unmittelbar über uns ausgießt. Sie kennt keine Grenzen von Raum und Zeit. Sie bricht nichts ab. Sie ist die Kraft unüberwindliche Ausdauer. Als beharrliche Treue ist sie jeder Aufgabe gewachsen. Sie allein weiß als echte Freundlichkeit für einen jeden in jeder Lage das Rechte. Denn sie ist frei von der leidenschaftlichen Erregung des nackten Eros, der mit allen Mitteln der Eifersucht zu gewinnen oder festzuhalten sucht, was er zu lieben vermeint. Sie umkleidet unsere Lebensenergie mit dem göttlichen Licht unsagbarer Reinheit, das niemals unziemlich und häßlich sein, niemals die Scham oder das Feingefühl der Seele verletzen kann. Als Liebe Gottes ist sie frei von aller Aufgeblasenheit, von aller Charlatanerie, von jeder Überhebung zum eigenen Vorteil. Denn sie sucht und verlangt nichts für sich, weil sie ja ganz in ihrem Gegenstand lebendig ist. Sie weiß nichts von Recht; denn ihr Wesen ist ja, jeden Rechtsstandpunkt zu verlassen und zu vergessen, um ihr Glück allein im Geben zu haben. Weil Eitelkeit und Begehrlichkeit unter ihr liegen, kann sie niemals scharf gemacht, niemals in Aufregung versetzt, niemals zur Bitterkeit gereizt werden. Weil sie in dem Anderen das Wesentliche und Werdende schaut, bringt sie nichts in Rechnung, was noch schlecht an ihm ist. Und doch hat sie nichts mit Ungerechtigkeit zu schaffen. Sie konzentriert sich mit ihrer Freude ganz auf das Wesenhafte, auf das Echte, auf die Wahrheit in der Seele des Anderen. Sie schaut durch die Mauern alles dessen hindurch, was gegenwärtig noch die heilige Berufung einer Seele aufhält. Sie hat die Kraft, Deckung zu sein, alle Gefahren auszuhalten und abzuwehren, die die Bestimmung des Menschen zu verschütten drohen. Diese Kraft vermag überall standzuhalten und alles zu ertragen.