This document is part of a series. Select the image(s) to download.
Transcribed Shorthand
Versammlungsprotokoll, 18. Juni 1933 (Meeting Transcript, June 18, 1933)
EA 33/72
| Additional Information | |
|---|---|
| Author | Eberhard Arnold |
| Date | June 18, 1933 |
| Document Id | 0000000109_49_S |
Meeting Transcript, June 18, 1933
[Arnold, Eberhard and Emmy papers – T.S.H.]
EA 33/72
A Work of Unity
Brotherhood meeting before supper about the work
Rhön Bruderhof, June 18, 1933
Especially important: fences! We need three teams [of horses] all the year round for the farm and garden.
Urgent: To plan the Werkhof
Wiesenhaus--approaches to it [?]
Taking care of milk
Warm water
Current tasks: Hayloft, etc. to be brought in order
Current work: 12-15 men
We need people. Children's playground essential.
The use of machinery does not contradict our religious conscience.
Consequence: Win people! Attempt in our circle of friends not successful. One has the impression people are so stirred up by the political situation that interest for the bruderhof has declined considerably. Consequently our attempts have had very little result. . . .
The main thing must be to double our group of co-workers through personal contacts, invitations, articles in magazines and newspapers. If we want to carry out these projects--which have not been planned capriciously--we need 8 people for 49 weeks, or 12 people for thirty-three weeks, etc.
-------
Eberhard Arnold: The task of our work distributor is an exceedingly hard one--weighs on the conscience. We must support Fritz [Kleiner] inwardly in this tension of duties, in the tension of distinguishing what is very important from what is most important. At the present time we have to consider that "In the sweat of your brow you shall eat your bread." We have to sweat as much in first thinking the matter through. We go to great trouble to find the right way. We must have a meeting like this more often, perhaps every two weeks.
In all these tasks we try to do all that can be done, and to bring the strongest labor force together. Yet it is clear to us, that we have ultimately to let go of what we have achieved materially, striving with the greatest concentration to discover and overcome all mistakes.
For example, when we look at the political situation, we do not know if what we have worked for with great effort will be suddenly taken from us. But that does not disturb us. The main thing is for our achievements to show that the work was done in unity, and that we sought unitedly in practical matters too, to do them in the shortest and most direct way.
Dorli Bolli [from the Werkhof, Kanton Zürich]: I am very happy that I could be with you this evening. I have a letter here which I have written to the Werkhof.
Gustav (Schimmelpfennig): I don't have much to say except that I have thoroughly enjoyed working and living here, and I think and hope to do the same--to help in mental and physical work among brothers fighting for the great cause. I am fully convinced that, come what may, one fights for one cause only. The words are brief and few, but spoken from my heart.
Eberhard: If you are so determined to give your life to the great cause, one can give no more. We are very grateful to you.
We shall undertake the acceptance into the novitiate with fresh strength in a more gathered meeting. We are looking forward with joyous expectation to doing this.
Versammlungsprotokoll, 18. Juni 1933
[Eberhard and Emmy Arnold papers - T.S.H.]
EA 33/72
EIN WERK DER EINHEIT
Bruderschaft
Arbeitsbesprechung vor dem Abendbrot
Rhönbruderhof, 18. Juni 1933
Besonders wichtig: Zäune! Wir brauchen 3 Gespanne das ganze Jahr für Landwirtschaft und Garten.
Dringend: Planung des Werkhofes
Wiesenhaus - Auffahrten (?)
Milchaufbewahrung
Warmwasser
Laufende Arbeiten: Heuboden u.s.w. in Ordnung bringen
Laufende Arbeiten - 12 - 15 Mann
Wir brauchen Menschen. - Kinderspielplatz: unbedingtes Erfordernis.
Machinenbetrieb widerspricht nicht unserm religiösen Gewissen.
Konsequenz: Leute werben! Versuch in unserm Freundeskreis - nicht geglückt. Eindruck, daß durch die politische Lage die Gemüter so erregt sind, daß das Interesse für den Bruderhof stark zurückgetreten ist. Infolgedessen haben unsere Aktionen einen sehr geringen Erfolg gehabt ....
Es muß die Hauptsache sein, daß wir durch persönliche Beziehungen und Einladungen und durch Aufsätze in Zeitschriften und Zeitungen unsere Schar der Mitarbeiter verdoppeln. Wenn wir diese Arbeiten,
- - -
die nicht willkürlich ausgedacht sind, durchführen wollen, so brauchen wir 49 Wochen für 8 Mann, 33 Wochen für 12 Mann, u.s.w.
-----
Eberhard: Die Aufgabe unseres Arbeitsverteilers ist eine sehr, sehr schwere Aufgabe - schwere Gewissensnot. Wir sollten in dieser Spannung der Pflichten, in der Spannung, wie man das Wichtigste vom Allerwichtigsten unterscheidet, Fritz sehr stark innerlich unterstützen. So müssen wir auch diese Stunde auffassen: "Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen". Mit demselben Schweiß muss die Sache erst durchdacht werden. Man quält sich sehr, bis man den richtigen Weg findet. Wir müssen öfter eine solche Zusammenkunft haben, vielleicht alle vierzehn Tage.
In allen diesen Arbeiten suchen wir das Äusserste zu schaffen, was uns möglich ist und die stärksten Kräfte zusammenzufassen, und doch ist uns klar, daß dieses materiell Erarbeitete, wonach wir streben und mit scharfer Konzentration uns bemühen, alle Fehler zu entdecken und überwinden, schließlich doch wieder loslassen müssen. Was beispielsweise die Politik zeigt, wissen wir nicht, ob nicht plötzlich das genommen wird, was wir mit grosser Mühe erarbeitet haben. Aber das stört uns nicht. Die Hauptsache, daß das Werk offenbar wird als das Werk der Einheit ... , und auch im Praktischen den möglichst kurzen und geraden Weg zur Erreichung des Weges suchten in der inneren Einstimmigkeit und Einheit ....
Dorli: (vom Werkhof in Kanton Zürich) Ich habe mich sehr gefreut, daß ich diese Abende bei euch sein durfte. Ich habe da einen Brief, den ich an den Werkhof geschrieben habe.
Gustav [Schimmelpfennig] : Es ist nicht viel, was ich zu sagen habe,
- - -
nur der Ausduck, daß es mir hier ausgezeichnet gefallen hat in der Arbeit ... und im Leben … und ich gedenke von mir zu glauben, daß es auch mir so gehen wird und hoffe, daß ich unter den Brüdern in geistiger und körperlicher Arbeit und Rat zur Seite stehen werde und wir für die große Sache kämpfen und bewegen; denn dafür habe ich mich gründlich geeinigt, was kommt, ist egal, der Mensch kämpft nur für eine Sache ... die Worte sind knapp; es ist zwar wenig, aber herzlich gesagt.
Eberhard: Wenn du so mit dir einig geworden bist für eine große Sache dein Leben hinzugeben - das kann nicht überboten werden, da sind wir dir sehr dankbar.
Wir wollen die Aufnahme ins Noviziat in einer gesammelteren Stunde mit frischen Kräften vornehmen. Es ist uns eine große Vorfreude, daß wir das tun dürfen.
übertragen IK, Okt. 1987