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Transcribed Shorthand
Versammlungsprotokoll, 13. Juli 1934
EA 241
Additional Information | |
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Author | Eberhard Arnold |
Date | July 13, 1934 |
Document Id | 20126130_26_S |
Versammlungsprotokoll, 13. Juli 1934
[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]
EA 241
Zusammenkunft vor der Abreise von Hans u. Else u. d.anderen.
Bruderschaft am 13. Juli 34
Der Wortführer: (Nach Verlesung des Briefes an H.Z. und die Gemeinde) Die ganze Zeit seit wir fort waren ist der Geist der Liebe und Treue keinen Tag gewichen. Das ist ein Zeichen der Führung Gottes.
Kurt: Es war eine große Liebe, wir waren noch nie so ein Herz und eine Seele. Ich möchte allen danken. Es ist nur eine Aufgabe hier und in Deutschland.
Else: Wenn wir jetzt zurückkehren nach Deutschland so empfinde ich einen großen Dank für die zwei Monate, für die Führung, wie uns Gott durchgeholfen hat. Es ist mir ganz klar, dass wir mit dankbarem frohem Herzen die Vergebung durch die Gemeinde empfangen dürfen, dass durch die Vergebung ein Neuanfang geschenkt wird, dass wir mit frohem frischen Mut zurückkehren dürfen. Ich habe den Glauben wiedergefunden.
Fritz: Es war unser tiefstes Anliegen die ganze Zeit, dass die Sendung zu uns käme, dass der Auftrag des Almbruderhofs wirklich werde. Ich freue mich, dass der Nebel weg ist durch den .?. Geist der Einheit, der nötig ist zur Sendung. Es sollte nicht schwer sein in diesem Geist zurück zu reisen. Wie Tata auf dem Sterbelager lag sagte sie: es war ja alles nur Mäuschenarbeit. In dem Bewusstsein, dass nur der große Geist der Gemeinde es schaffen kann, haben wir neuen Mut und neue Möglichkeiten zum Weiterschreiten.
Der Wortführer: Wir möchten Gott danken für alles was er denen gegeben, die jetzt gehen. Wir stehen vor einem Wunder, wie bei dem verschiedenen Herkommen bei allen die gleiche Verantwortung für das Reich Gottes da ist, die Verantwortung, sich dem Geist zu stellen. Es ist ein staunenswertes Wunder wie wir zusammengebracht worden sind aus allen Richtungen. Darin liegt eine große Verheißung für die Verbreitung des Wortes in alle Welt und die uns aufgetragene Verantwortung.
Die Hausmutter: Ich bin dankbar, dass durch die Trennung klar geworden ist wie stark die Einheit im Geist ist. Genauso sind wir verbunden mit Amerika und den Gemeinden früherer Zeiten über Raum und Zeit. Das gibt uns Mut für den weltumfassenden Auftrag.
Annemarie: Es ist besonders wichtig, dass wir auf das unmittelbare Einsprechen des Geistes hören, dass alle Kräfte sich auf die ganze Welt richten, alle Kräfte müssen frei werden für die Aufgabe.
Hannes-Vetter: Ich bin ganz einig mit dem, was in dem Brief ausgesprochen ist und ich glaube auch, dass wir sehr zu danken haben für alles, was Gott auch hier gewirkt hat, trotzdem ich mir tief bewusst bin … (ungefähr dann: ohne wieder ungewiss zu werden?) …
Ich habe meine Pflicht nicht getan!
Der Wortführer: Ich glaube, dass wir das nicht sagen dürfen. Das können wir alle sagen. Das ist unsachlich. Wir sind nicht eine Pflichtgemeinschaft, sondern eine Glaubensgemeinschaft, eine Geistesgemeinschaft, die inspiriert ist durch Gott.
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Fritz: Es ist uns klar geworden, dass das nicht der Weg ist, danach zu trachten, vollkommener zu werden, sondern wir brauchen die Kraft, die von oben kommt und die uns leitet und führt. Diese Stunde ist nicht angetan, zurückzublicken. Wer an dem Pflug steht und zurückschaut ist nicht geschickt zum Reich Gottes. Wir müssen im Bewusstsein der Schwäche mutig vorwärtsschreiten im Bewusstsein der ungeheuren Größe Gottes.
Der Wortführer: Wenn Gott über eine Situation Licht gibt, will er nicht, dass wir an uns denken, sondern dass wir an Gott denken und an das was Gott tun will und wie er es tut. Es gibt Augenblicke, wo sich der Mensch solche Fragen stellt, ob er seine Pflicht getan hat. Aber vor Gott soll das nur einen Augenblick geschehen, der Augenblick wird in eine höhere Ebene des Kreuzes Christi hineingehoben werden. Jeder Augenblick der Not muss hineingegeben werden in diesen Augenblick Gottes, dann ist die Vergebung und Erlösung gegeben, dann werden wir in den Augenblick der Liebe Gottes hineingezogen. Wir müssen befreiter von Selbstanklage sein und uns mehr vereinigen mit der Durchbohrung Christi am Kreuz und mit der Liebe Gottes. Dann ist nicht mehr die Pflicht die Fragestellung, sondern das ist die Frage, ob wir bereit sind, uns mehr und mehr in den Geist Christi hinein ziehen zu lassen. Nicht die Selbstanklage kann helfen, sie kann leicht zur Anklage Gottes werden, der uns nicht anders geschaffen hat. Wir wollen doch Christus nicht vergessen. Die moralische Betrachtung gehört nicht zu Jesus. Jesus hat nicht die Pflicht erfüllt, sondern er hat die Liebe erfüllt.